Das französische Ministerium für Umwelt, Energie und Meer (MEEM) gab bekannt, dass die neue Energiestrategie für Französisch-Guayana (Programmation Pluriannuelle de l'Energie – PPE), die auf die Förderung der Entwicklung erneuerbarer Energien im gesamten Überseegebiet des Landes abzielt, im Amtsblatt veröffentlicht wurde.
Der neue Plan, so die französische Regierung, werde sich vor allem auf den Ausbau von Solar-, Biomasse- und Wasserkraftanlagen konzentrieren. Mit der neuen Strategie hofft die Regierung, den Anteil erneuerbarer Energien am Strommix der Region bis 2023 auf 83 Prozent zu erhöhen.
Im Bereich Solarenergie hat das MEEM festgelegt, dass die Einspeisevergütungen für kleine netzgekoppelte Photovoltaik-Anlagen im Vergleich zu den aktuellen Tarifen auf dem französischen Festland um 35 % steigen werden. Darüber hinaus kündigte die Regierung an, autarke Photovoltaik-Projekte zur Eigenversorgung in den ländlichen Gebieten der Region zu unterstützen. Auch Speicherlösungen werden gefördert, um die ländliche Elektrifizierung zu unterstützen.
Die Regierung hat keine Obergrenze für die Entwicklung der Solarenergie in Megawatt festgelegt, erklärte jedoch, dass die Gesamtfläche der in der Region installierten Photovoltaik-Systeme bis 2030 100 Hektar nicht überschreiten dürfe.
Auch Freiflächen-PV-Anlagen auf landwirtschaftlichen Flächen kämen in Frage, sollten jedoch mit den Aktivitäten ihrer Eigentümer vereinbar sein.
Offiziellen Statistiken des MEEM zufolge verfügte Französisch-Guayana Ende 2014 über 34 MW Photovoltaik-Kapazität ohne Speicherlösungen (einschließlich Inselsysteme) und 5 MW installierte Leistung bestehend aus Solar-plus-Speicherlösungen. Darüber hinaus verfügte die Region über 118,5 MW installierte Erzeugungskapazität aus Wasserkraftwerken und 1,7 MW aus Biomassekraftwerken.
Mit dem neuen Plan hofft das MEEM, bis 2023 eine kumulierte Photovoltaik-Kapazität von 80 MW zu erreichen. Davon entfallen 50 MW auf Anlagen ohne Speicher und 30 MW auf Solaranlagen mit Speicher. Bis 2030 soll die installierte Solarleistung 105 MW erreichen und damit nach der Wasserkraft zur zweitgrößten Stromquelle der Region werden. Der Plan schließt den Bau neuer fossiler Kraftwerke vollständig aus.
Das MEEM betonte, dass Guayana, eine vollständig integrierte Region im französischen Zentralstaat, das einzige Territorium des Landes sei, in dem eine Aussicht auf demografisches Wachstum bestehe und dass daher mehr Investitionen in die Energieinfrastruktur erforderlich seien.
Veröffentlichungszeit: 29. November 2022